Warum eine Begleitung notwendig ist
Eine mögliche Einschränkung durch ein Zungenband betrifft nicht nur das kleine Gewebestrang unter der Zunge, sondern oft die gesamte Funktion des Mund- und Körpersystems. Die Zunge arbeitet immer im Zusammenspiel mit Lippen, Kiefer, Nacken, Atmung und dem gesamten Muskeltonus des Babys.
Deshalb spielen myofunktionelle Übungen, Körper Übungen und sanfte Gesichtsmassagen eine entscheidende Rolle – sowohl vor als auch nach einer möglichen Frenotomie (Zungenbandtrennung).
Vorbereitung: Myofunktion, Körperarbeit und Gesichtsmassagen
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Vor einer eventuellen Freilassung (Frenotomie) ist es wichtig, dass:
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das Baby seine Zungenbeweglichkeit so gut wie möglich ausschöpfen kann
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verspannte Bereiche in Kiefer, Nacken oder Schultern gelöst werden
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die Koordination von Saugen, Schlucken und Atmen verbessert wird
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das Baby den Kontakt im Mundraum positiv erlebt
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das Stillen bereits bestmöglich optimiert wird, um zu prüfen, ob eine Frenotomie wirklich nötig ist
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Eine gute Vorbereitung hilft dem Baby, nach dem Eingriff schneller und effektiver neu zu lernen – und verhindert, dass alte Muster bestehen bleiben.


Warum Nachsorge unerlässlich ist
Nach einer Frenotomie muss das Baby neue Bewegungsabläufe erlernen, die zuvor aufgrund der Einschränkung nicht möglich waren.
Ein wesentlicher Teil der Nachsorge ist das kontinuierliche Wundmanagement.
Die Wunde unter der Zunge muss in den ersten Tagen und Wochen täglich mehrfach kontrolliert werden, da das Gewebe sehr schnell dazu neigt, zu verkleben oder erneut anzuwachsen (Reattachment). Durch regelmäßige Beobachtung kann rechtzeitig reagiert und das Wundmanagement individuell angepasst werden, falls Veränderungen sichtbar werden.
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Die Nachsorge unterstützt:
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die neue Beweglichkeit der Zunge optimal zu nutzen
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die Rückkehr zu alten, ungünstigen Mustern zu vermeiden
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das Stillen langfristig zu verbessern
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Spannungen vorzubeugen, die durch die neue Freiheit im Gewebe entstehen können
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die Wundheilung zu unterstützen – damit die Funktion erhalten bleibt
So wird unterstützt, dass die Heilung funktional verläuft und die Beweglichkeit der Zunge dauerhaft erhalten bleibt.
Warum professionelle Begleitung so wichtig ist
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Die Arbeit rund um Zungenband, Stillen und orofaziale Funktion ist komplex. Ein Baby sollte deshalb nicht „einfach nur“ Übungen machen oder massiert werden.
Fachpersonen – wie zer. Stillberaterinnen und Zungenbandexperten, myofunktionelle Therapeutinnen, Logopädinnen, Osteopathinnen oder entsprechende Expertinnen – achten darauf.
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Nach einer Frenotomie ist die Wundheilung entscheidend dafür, dass die neue Beweglichkeit der Zunge dauerhaft erhalten bleibt. Da das Gewebe unter der Zunge sehr schnell heilt, braucht es eine fachkundige Begleitung, um die Heilung sicher zu unterstützen.
Professionelle Fachpersonen gewährleisten, dass:
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die Wunde regelmäßig beurteilt wird und frühe Zeichen von Verklebungen oder Reattachment erkannt werden
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Eltern klare, sichere Anleitungen für das tägliche Wundmanagement erhalten
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Übungen so gewählt werden, dass sie die Funktion fördern, ohne die Wunde zu überlasten
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das Vorgehen individuell angepasst wird, da jedes Baby anders heilt
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die neue Zungenbeweglichkeit richtig integriert wird, damit die Funktion langfristig stabil bleibt
Durch professionelle Begleitung bekommen Eltern Sicherheit – und das Baby die bestmögliche Unterstützung für eine gesunde, funktionelle Heilung.
